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Paarungszeit & Marderjunge

Sommerzeit ist Paarungszeit

Viele Tierarten haben festgelegte Paarungszeiten, welche sich jährlich oder auch mehrmals im Jahr wiederholen. Beim Marder erstreckt sich die Paarungszeit von Juni bis August und wird im Jägerjargon auch Ranzzeit genannt. Der exakte Zeitpunkt richtet sich nach dem Sexualzyklus der weiblichen Tiere. Ist die Fähe (weiblicher Marder) zur Paarung bereit, setzt sie ihre Duftspuren im Revier eines Rüden (männlicher Marder) und löst dadurch eine Reihe von Schlüsselreizen aus. Der darauffolgende Paarungsakt kann sich über 48 Stunden erstrecken, wobei es zur mehrfachen Paarung kommt.
Die befruchteten Eizellen wandern zunächst in die Gebärmutterschleimhaut und ruhen dort den Winter über. Dieser Vorgang wird Keimruhe oder auch Vortragezeit genannt. Erst ab Februar entwickeln sich die Eizellen weiter und es kommt zur tatsächlichen Tragezeit der Tiere. 

Nachwuchs: Entwicklung der Junge

Nach ungefähr einem Monat Tragezeit gebärt die Fähe zwischen März und April im Durchschnitt 3 Junge. Diese sind bei Geburt an noch blind, nackt und messen gerade mal 15 cm. Im Laufe der kommenden 6 Monate wird das Marderweibchen die Junge großziehen, sie mit Nahrung versorgen und auf die Außenwelt vorbereiten. Dabei verlässt der Nachwuchs das Nest zunächst nur gemeinsam mit der Mutter. Erst im Alter von 4 Monaten begeben sich die Jungtiere das erste Mal alleine auf Erkundungstour. Sie verbringen nun viel Zeit mit Toben und Spielen. Auf diese Weise trainieren sie ihr Jagdgeschick.
Im Herbst ist es dann so weit. Die Junge sind selbstständig genug, um auf eigenen Pfoten zu stehen, und begeben sich auf die Suche nach einem eigenen Revier. Indes bereitet sich die Fähe bereits auf ihre nächste Paarung vor. Das Mardermännchen hat mit der Aufzucht des Nachwuches übrigens nichts zu tun und ist ausschließlich für die Begattung zuständig.

Marderjunge entwickeln die Geschlechtsreife zwischen dem 15. und 27. Lebensmonat.

Steigende Marderschäden an Autos

Während der Paarungszeit sind Marder aktiver als sonst und verlassen häufiger ihr eigenes Revier. Dadurch nehmen Revierkämpfe im Sommer zu und auch die Zahl der gemeldeten Marderschäden an Autos steigt. Motorräume sind ein beliebtes Versteck für Marder und werden bei den Streitigkeiten oft in Mitleidenschaft gezogen. Die dort gesetzten Reviermarkierungen locken fremde Marder an. Diese reagieren aggressiv auf den konkurrierenden Duft, nagen die Fahrzeugteile an und beschädigen diese.
Um die Gefahr vor Marderbissen zu senken, kann ein Marderspray verwendet werden. Das Spray blockiert die Duftspuren der Tiere und wirkt zudem abschreckend auf sie. Auch der Einsatz spezieller Hochspannungsanlagen ist bei Autohaltern sehr beliebt.

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Mardernest mit Junge entdeckt, was nun?

Steinmarder leben überwiegend in der Nähe menschlicher Siedlungen. Dort finden sie genügend Nahrung und Nistplätze um sich und auch ihren Nachwuchs vor Witterung und Feinden zu schützen. Besonders beliebt sind Scheunen, altes Gemäuer, Holz- oder Steinhaufen und natürlich auch Dachböden.
Hat sich eine Fähe mit ihren Jungen unter einem Dach eingenistet, kommt es spätestens im Hochsommer zu lautem Gepolter und Getrippel. Dann nämlich fangen die Junge an die nähere Umgebung zu erkunden, spielen und toben umher.
Verständlich, dass Hausbesitzer die ungebetenen Gäste in einem solchen Fall so schnell wie möglich loswerden möchten. Aber Achtung! Die Mardermutter darf auf keinen Fall gewaltsam von den Jungen getrennt werden. Ohne sie verendet der Nachwuchs elendig. Deshalb gilt von März bis Mitte Oktober Schonzeit. In dieser Zeit dürfen Marder weder gefangen noch gejagt werden. Einzig die Vergrämung der Tiere ist in Deutschland dann noch erlaubt. Hierzu haben sich u. a. elektronische Marderabwehr-Geräte bei denen Ultraschall oder Blitzlicht zum Einsatz kommen bewährt. Die Mardermutter muss die Möglichkeit haben das Nest in Ruhe zu räumen und das Revier samt Junge zu wechseln. Stört man sie oder sieht sie sich und ihren Nachwuchs in Gefahr, kann es gefährlich werden. Unter extremen Umständen greifen Marder nämlich auch Menschen an und können mit ihren scharfen Zähnen schwere Verletzungen verursachen.

Fazit

Während der Paarungszeit im Sommer sind Marder vermehrt unterwegs und durchqueren auch fremde Mardergebiete wesentlich öfter. Im Herbst verlassen dann auch noch die Marderjunge das Nest und begeben sich auf Reviersuche. Von Juni bis Oktober kommt es daher verstärkt zu Auseinandersetzungen zwischen konkurrierenden Artgenossen und Revierkämpfen.
Dachböden und Autos bleiben nach wie vor beliebte Verstecke der Tiere. Damit sich dort keine Jungtiere einnisten, empfiehlt es sich rechtzeitig entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Aber Vorsicht! Von März bis Mitte Oktober ist Schonzeit. In dieser Zeit dürfen Marder nur vergrämt werden. Ansonsten drohen hohe Bußgelder von bis zu 5000€ (Bußgeldkatalog).

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